Vom Ascona C wurden verschiedene Cabrioversionen produziert.
Über die Baureihe:
Die erfolgreichste Variante stammt dabei von Hammond u. Thiede,gebaut bei den Karosseriewerken Voll in Würzburg und konnte es auf eine Anzahl von immerhin 2.873 Stück bringen. Hiervon waren jeweils etwa die Hälfte Rechts- bzw. Linkslenker.
Diese relativ hohe Produktionszahl ist aber sicher auch nicht groß verwunderlich, konnte man sich doch hier auch auf den Rückhalt von Opel verlassen. Höchst offiziell wurden die Hammond u. Thiede / Voll Cabrios beim Opelhändler angeboten und auch verkauft.
Sogar einen eigenen Sonderausstattungscode gab es für die Cabrios, da bei entsprechender Bestellung schon am Band Teile weggelassen wurden, die später beim Umbau gestört hätten. „C05 – vorbereitet für Cabrioumbau“ – wer das auf seinem sogenannten Adrema Schild findet, dessen Cabrio wurde direkt so bestellt. Bei nachträglich umgebauten Cabrios dürfte dieser Code fehlen.
Trotzdem sind 2.873 gefertigte Autos natürlich keine große Menge. Die Fahrzeuge waren mit etwa 42.000,– DM für damalige Verhältnisse sehr teuer – für das Geld konnte man schon ganz andere Schätzchen bekommen.
Interessant ist, dass an den Hammond u. Thiede / Voll Cabrios eine Produktionsnummer vorhanden ist. Anhand dieser lässt sich zwar noch der aktuelle Bestand aller Hammond u. Thiede / Voll Cabrios erfassen, jedoch sind die Zulassungszahlen des KBA nicht auswertbar, da diese Ascona leider keine eigene Typschlüsselnummer besitzen und die ursprünglichen Fahrgestellnummern der zweitürigen Limousinen auch nach dem Umbau weiterhin verwendet wurden.
Die meisten Ascona Cabrios sind mittlerweile den üblichen Rost-Tod gestorben. Und so sind heute nur noch etwa 100 registrierte Fahrzeuge bekannt.
Die Geschichte des Fahrzeugs:
Dieser Ascona Cabrio erblickte das Licht der Welt am 04.04.1985 als zweitürige Limousine in dem Werk „Antwerpen II“. Er wurde ab Werk als Cabrio für einen Arzt am Starnberger See in der GT Variante bestellt und bei den Karrosseriewerken Voll in Würzburg als Nr. 754 umgebaut.
Im Alter von 8 Jahren wechselte er – mit sicherlich schon so einigen Alterungsspuren –zu einem Autoliebhaber und Sammler. Der Neue nahm sich als erstes der bei den Cabrios sehr rostanfälligen Heckpartie an und arbeitete diese sehr solide auf. Ferner wurden die Schweller geschweißt, allerdings wie bei einem Gebrauchtwagen üblich nur durch aufgesetzte Bleche in Teilbereichen.
Im Rahmen einer Sammlungsverkleinerung geriet der Ascona in einem Konvolut an zwei Oldiesammler – Vater und Sohn mit gleicher Leidenschaft – in Bayreuth. Sohnemann nutzte das Auto fast täglich, um damit seinen Studienort zu erreichen.
Wie alles begann:
Auch in Bayreuth lief die Zeit ab, es wurden Stellplätze gekündigt und die Sammlung musste Anfang 2015 ebenfalls verkleinert werden. Ich stieß durch Zufall auf das recht günstige Angebot, da ich gerade nach 30jähriger Abstinenz von Oldtimern auf der Suche nach neuen Herausforderungen war. Den Ascona C Cabrio mochte ich schon immer mit seinem zeitlosen und sportlichen Design und stand in all den Jahren hin und wieder vor einigen Exemplaren, aber dieser musste es nun sein mit seiner ansprechenden dezenten Tuningoptik und seinem einsatzbereiten Zustand.
In einer Nacht- und Nebelaktion schaufelte ich mich von meinem Job frei und begab mich kurzerhand nach Bayern. Probefahren, kaufen und das Verladen auf den vorsorglich mitgebrachten Trailer für die 500 km Reise in die Lüneburger Heide waren dann nur noch eine Formalität für den Wiedereinstieg in ein schönes Hobby.
Da der Ascona noch gültigen TÜV hatte bis zum Oktober 2015, infizierte ich meinen 14-jährigen Sohn mit dem gleichen Virus und wir genossen in der ersten Saison das Open-Air-Feeling bei jeder Gelegenheit, unter anderem auf mehreren Oldtimer-Rallyes. Über 5.000 offene Kilometer haben uns schon an verschiedenste schöne Orte geführt.
Was ist noch geplant:
Jetzt braucht der Ascona nach seinem Winterschlaf als erstes eine neue TÜV-Prüfung. Hierfür werden nur die schlecht reparierten Außenschweller durch Originalteile ersetzt sowie alle technischen Dinge als große Inspektion überholt. Im gleichen Schritt soll die Begutachtung für eine H-Zulassung erfolgen.
Das Auto soll trotz seiner 31 Jahre bewusst (noch) keine umfangreiche Restaurierung erhalten, sondern mit der natürlichen Patina weiterhin auf Veranstaltungen und im täglichen Gebrauch Freude bereiten.
Sofern das Zeitfenster reicht, möchten wir auf eigener Achse im Mai 2016 mit dem Opel Ascona nach Ascona am Lago Maggiore/ Schweiz zu einem Oldtimertreffen fahren – eine gemütliche und spannende Zeitenreise von insgesamt mehr als 2.500 km erwartet uns….
Ich würde mir dieses Auto jederzeit wieder kaufen, weil:
es einen wundervollen Fahrspaß bietet, eine überschaubare Technik hat, die Ersatzteilversorgung im großen und ganzen völlig problemlos ist und inzwischen eine echte Rarität darstellt.
Technische Daten:
Baujahr: 1985
Motor: 2.0 E mit 115 PS
Hubraum: 1.984 ccm
Getriebe: manuell 5-Gang
Antrieb: Frontantrieb
Länge/ Breite/ Höhe: 4.366 mm x 1.668 mm x 1.350 mm
Gewicht: 1.100 kg
Höchstgeschwindigkeit: 198 km/ h