Der offiziell als „T1“ bezeichnete „Bulli“ stellt das erste Modell aus der VW-Bus-Reihe dar. Es handelt sich um den zweiten Fahrzeug-Typ, den die damalige Volkswagen GmbH für den zivilen Einsatz produziert.
Er gilt als die Reaktion von Volkswagen auf die ansteigenden Transport-Bedürfnisse in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. Infolgedessen entscheiden sich die Verantwortlichen, nach dem Käfer mit einem Transporter eine zweite Gattung von Automobilen anzubieten.
Probleme bei der Entwicklung des T1
Auf die grundlegenden Zeichnungen aus dem Jahr 1947 folgt der erste betriebsbereite Prototyp im März 1949. Während der Tests identifizieren die Entwickler ein Problem: Das vom Käfer übernommene Chassis eignet sich nicht für die Belastungen eines Transporters. Deswegen entwickelt VW eine schwerere, neue Bodengruppe für den zweiten Prototyp.
Außerdem erhält die Porsche KG den Auftrag, den Motor des Käfers an die veränderten Anforderungen anzupassen. Daraus resultiert eine andere Übersetzung des Getriebes, welche die Beschleunigung verbessert – zugleich jedoch die maximale Geschwindigkeit auf 80 km/h beschränkt.
Im März des Jahres 1950 beginnt die Serienproduktion des Bullis. Volkswagen baut die folgenden Varianten vom T1:
- Kastenwagen,
- Kombi,
- Kleinbus mit Fenster,
- Pritschenwagen (erst ab dem Jahr 1951).
Beim Kastenwagen handelt es sich um eine geschlossene Ausführung des Bullis (wahlweise mit einem hohen oder flachen Dach erhältlich). Der Kombi verfügt über drei zusätzliche Fenster. Der Kleinbus eignet sich mit seinen sieben bis neun Sitzplätzen zum Transport von Personen. Darüber hinaus fertigt Volkswagen diverse Behörden- und Sonder-Modelle. Zu ihnen gehört beispielsweise ein zum Verkauf von Waren angedachter T1, der über eine seitliche Klappe verfügt.
Sonder-Modell „Samba“ und Campingbusse
Zwischen 1951 und 1967 vertreibt Volkswagen mit dem „Samba“ ein Sonder-Modell aus der T1-Reihe. Es zeichnet sich durch seine neun Sitze und insgesamt 23 Fenster aus. Zusätzlich bereichert der Hersteller die Sonder-Edition mit Radkappen aus Chrom. Als charakteristisches Merkmal des Sambas gilt die zweifarbige, durch Chromleisten getrennte, Lackierung. Heutzutage gilt das Sonder-Modell unter Sammlern als die begehrteste Variante des T1 Bulli.
Darüber hinaus bildet der T1 die Grundlage für die ersten Wohnmobile. Das Unternehmen Westfalia bietet für den Bulli zunächst eine sogenannte „Camping-Box“ mit Gaskocher, Klapptisch, Regalen und Schrank an. Ab dem Jahr 1961 fertigt Westfalia in Zusammenarbeit mit Volkswagen einen Campingbus. Bei den besagten T1-Bussen entstehen durch das Umklappen der Rückbank Schlafplätze für zwei Personen. Außerdem enthalten sie einen Wassertank und Schränke. Optional stattet Westfalia den Campingbus mit einer mobilen Toilette, einer Kühlbox und einer Kochstelle oder mit Klapp- beziehungsweise Aufstelldach aus.
(Foto: Rudolpho Duba / pixelio.de)