Der Mercedes /8: beliebter Oldtimer mit zahlreichen Ausstattungs-Varianten
Mercedes-Benz produzierte den /8 zwischen den Jahren 1967 und 1976 mit Otto- und Dieselmotoren. Die leistungsstärkste Variante unter den Ottomotoren versprach 136 kW. Zu den eingeführten Neu-Entwicklungen des Fahrzeugs gehörte beispielsweise die sogenannte Diagonal-Pendelachse. Es handelt sich um eine neue Form der Hinterachse, die eine verbesserte Straßenlage des Automobils verspricht.
Der Begriff „/8“ beziehungsweise „Strich 8“ bezeichnet die Baureihen W114 sowie W115 von Mercedes-Benz. Hierbei gehören zur Reihe W114 alle Varianten mit sechs Zylindern. Die Modelle mit einem Vier- oder Fünfzylindermotor tragen den Namen „W115“. Das erfolgreiche Fahrzeug kommt auf eine gesamte produzierte Stückzahl von fast zwei Millionen Exemplaren. Heutzutage gehört der /8 zu den beliebtesten Oldtimern.
Beginn der Aufpreis-Politik bei Mercedes
Mercedes verbaute im /8 erstmals die bis heute für die Fahrzeuge mit dem Stern typische Mittelkonsole. Die Sicherheit gegenüber den Vorgängern erhöhten die Entwickler durch den serienmäßigen Einsatz von Scheibenbremsen. Darüber hinaus begann Mercedes-Benz beim /8 mit seiner Aufpreis-Politik. Die Käufer wählten bei Bedarf aus einer umfangreichen Liste an zusätzlichen Ausstattungen. Dazu gehörten beispielsweise:
- Klima-Anlage,
- Scheinwerfer mit Halogen,
- Schiebedach aus Stahl,
- elektrische Fensterheber,
- Kopfstützen,
- Mittelarmlehne,
- Zentral-Verriegelung
Dadurch ergaben sich bei Vollausstattung für damalige Verhältnisse astronomisch hohe Preise von über 40.000 DM.
Varianten des Mercedes /8
Zur „Strich 8“-Reihe gehören mehrere Varianten, die sich hinsichtlich ihrer äußeren Form unterscheiden. Der Großteil der produzierten Fahrzeuge entfällt auf das Limousinen-Modell. Zusätzlich bietet Mercedes ab 1969 ein Coupé des /8 an – allerdings ohne Diesel-Motoren. Als mit Abstand seltenste Version gilt die Pullman-Karosserie. Besagte Langversion verfügt über drei Reihen mit insgesamt acht Sitzen. Ausführungen in der Kombi-Form existieren ausschließlich durch Umbauten von Karosseriebauer.
Mercedes präsentierte mehrere Modellpflegen des /8. Ab August 1969 besitzen die produzierten Fahrzeuge ein beleuchtetes Mittelfach und ein serienmäßig integriertes Warnblinklicht. Außerdem tauscht der schwäbische Hersteller die Gummimatten durch Teppiche aus. Die von April 1972 bis Juli 1973 gefertigten /8-Ausführungen verfügen über ein Sicherheitslenkrad, Automatik-Gurte und einen Scheibenwischer mit mehreren Intervallen.
Die letzte Modellpflege folgt im August 1973. Die sogenannte zweite Serie zeichnet sich durch eine veränderte Frontpartie mit breiterer Kühlermaske aus. Hierbei befindet sich das Kennzeichen nicht mehr unterhalb, sondern auf der Stoßstange. Daraus resultiert ein verbesserter Böschungswinkel. Gleichzeitig überarbeitet Mercedes die Innenausstattung und ersetzt beim Automatikgetriebe die hydraulische Kupplung durch einen Drehmoment-Wandler.
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