Mercedes Benz R 107 Roadster

Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um einen zweisitzigen Roadster, der zur SL Baureihe von Mercedes-Benz gehört und optional mit hinteren Notsitzen geliefert wird. Diese Baureihe 107 kam 1971 als Nachfolger der „Pagode“ (Baureihe 113) auf den Markt und verfügte über Breitband-H4-Scheinwerfer, große geriffelte Rückleuchten und eine leichte Keilform zur besseren Aerodynamik. Verantwortlich dafür zeigte sich der Designer Friedrich Geiger, der bereits den 300SL, auch als Roadster, und den Mercedes-Benz 500 K kreierte. Die USA entwickelte sich zum größten Absatzmarkt, das Fahrzeug wurde mit V-8 Motoren ausgestattet und ein Airbag war ab 1982 erhältlich. 1989 wurde der Mercedes-Benz R 129 als Nachfolger des SL R 107 vorgestellt, 1981 der SEC 126 als Nachfolger des SLC C 107.

Motoren und Antriebe

Größtenteils wurden Neukonstruktionen oder Weiterentwicklungen verschiedener V8-Motoren im R 107 verbaut oder der Reihensechszylinder mit Doppelnockenwellen-Zylinderkopf mit 185 PS, beziehungsweise zwischen Februar 1976 und April 1978 177 PS. 1971 verfügten die beiden V8-Motoren über einen Hubraum von 3,5 Liter bei 200 PS und ab 1972 über 4,5 Liter mit 225 PS. Dieser Motor wurde von 1969 bis 1979 serienmäßig nur mit Schaltgetriebe angeboten. Den 350 SL gab es optional mit einer 4-Gang-Automatik. Heutzutage findet man nur selten Mercedes-Achtzylinder mit Schaltgetriebe. Die Ölkrise 1974 und eine veränderte Gesetzgebung in den USA veränderte das Aussehen und die Motoren des R 107. Re-Importe aus den USA benötigen bestimmte Ersatzteile wie Scheinwerfer und Stoßstangen, die sehr selten zu bekommen und sehr teuer sind. Die gesamte Laufzeit des Wagens betrug 18 Jahre, in denen die Motoren und Antriebe immer wieder angepasst wurden. So gab es das SLC-Coupé als 450 SLC 5.0 ab 1978 mit einem Fünfliter-V8 mit 240 PS und einem Aluminiumzylinderblock. Ab 1980 wurde dieser Motor als 500 SL auch im Roadster eingebaut. 1985 kam ein neuer Dreiliter-Reihensechszylinder mit 188 PS im 300 SL und ein 4,2 Liter (420 SL) mit 218 PS auf den Markt. Auf Wunsch auch mit Katalysator, der 1986 serienmäßig und ab 1989 wegen gesetzlicher Vorschriften eingebaut wurde.

Sicherheit und Ausstattung

Der R 107 verfügte über eine eigenständige Rahmenbodenanlage mit geschlossenem Kardantunnel sowie kastenförmigen Quer- und Längsträgern – dem „Drei-Boxen-Prinzip“. 1971 wurde die A-Säulen und Windschutzscheibe neu entwickelt und erhöhten die Festigkeit um 50 %. Die Windschutzscheibe wurde in den Rahmen eingeklebt und auf den Targabügel im offenen Wagen konnte verzichtet werden. Weiter Sicherheitsmaßnahmen fanden statt: Teleskop-Sicherheitslenksäule, Lenkgetriebe hinter der Vorderachse angebracht und serienmäßige Dreipunktgurte. In abgeklapptem Zustand verschwindet es, wie schon bei den Vorgängern, unter einer Abdeckung. Schon zu Beginn waren die Sitze mit Kopfstützen und Automatik-Sicherheitsgurten lieferbar. Ab 1980 gab es ABS und Fahrer-Airbag. Die Ausstattung konnte zum Beispiel um elektrische Fensterheber, Sitzheizung, Klimaanlage oder B-Netz-Autotelefon erweitert werden.

Modelle für den Export

Von 1985 bis 1989 wurde der 560 SL nur für den amerikanischen, australischen und japanischen Markt produziert. In der US-Version sind viele Karosserieteile wie Hauben, Türen oder Stoßstangen mit der Original-Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) markiert. Wurden die Teile ersetzt, sind sie leicht an dem angebrachten „R“ für „replacement“ erkennen. Beim Typ 450 SL 5.0, ab 1980 500 SLC, bestanden die Hauben zur Gewichtsersparnis aus Aluminium.

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